25. Weimarer Städtelauf am 10.10.2015

– von René Schumann –

Nachdem ich dieses Jahr meine Triathlon-Saison relativ zeitig beendet hatte um mich nach 5 Jahren Abstinenz wieder einmal einen Marathon zu widmen, begann meine Vorbereitung laufspezifisch im August. Rund 12 Wochen sind bzw. waren es bis zum Tag X und zwar der Marathon in Frankfurt soll es werden. Statt Schwimmtraining, Radeln und Laufen hieß es nun, fast nur laufen. Zu meiner Vorbereitung stand natürlich der eine oder andere Testlauf auf dem Plan. Nach dem ich bei unserem Vereinseigenen Oberholzer Volkslauf eine neue persönliche Bestzeit über die 10 km in 40:39 hinlegen konnte stand nun als weiterer und letzter Test der Weimarer Städtelauf über die Halbmarathon-Distanz auf dem Plan. Da die Distanz vom Veranstalter auf Grund des zur gleichen Zeit stattfindenden Zwiebelmarktes und der einen oder anderen Baustelle auf 4 Runden mit ca. 5,5km Strecke geplant wurde, war, egal wie gut es laufen würde, eine neue Bestzeit über die Halbmarathondistanz nicht realistisch bzw. machbar.
Die Anreise lief problemlos und auch für genügend Parkplätze wurde am nahe gelegenen Fußballstadion gesorgt. Trotz Ortsunkenntnisse war man hier gut aufgehoben und alles war selbsterklärend. Hut ab vor der Organisation, den ganzen fleißigen und durch die Bank weg positiv gestimmten Helfern. 13 Uhr war die Startzeit angesetzt. Endlich mal ein Rennen wieder wo man ausschlafen und sporteln kann.
Das Gepäck abgegeben, ein wenig erwärmt und schon war es dann auch soweit. Ich sortierte mich irgendwo am Ende des ersten Drittel ein. Rund 250 Starter wollten heute hier die Distanz hinter sich bringen. Der Sprecher zählte runter… 3..2…1 und los ging es. Schon nach ca. 50 Metern musste ich feststellen: Man rannten die hier alle los, sollte das Feld so stark sein??? Ich selbst weiß ja um meine Beherrschung am Anfang nicht zu schnell loszulaufen aber wie hier einige lospreschten und dann auch noch so viele. Na hui dachte ich mir. Schauen wir mal was der Tag noch so mit sich bringt. Nach dem ersten Kilometer zeigte mir meine Uhr eine 3:59 an. Oh, das war zu schnell war der Gedanke, habe ich mich doch mitreisen lassen. Aber auf der Tatsache das es auf den beginnenden 1000 Metern tendenziell mehr bergab ging, datierte ich es als „alles im grünen Bereich“ ein, nach dem der zweite Kilometer dann mit einer 4:11 über die Bühne ging wusste ich, das alles auf guten Kurs verlief. Bei Kilometer 3 hatte ich dann eine kleine unnötige Diskussion mit einem Mitstreiter. Nachdem er in einer 90° Kurve innen lief, ließ er sich beim Austritt der Richtungsänderung nach außen treiben und drängte mich abseits der Laufstrecke. Anscheinend war es ein Choleriker mit einer ganz kurzen Zündschnur, denn auf den Hinweis meinerseits; doch ein wenig mehr Rücksicht zu nehmen explodierte er und schlug auch so gleich mit verbalen Worten, unter der Gürtellinie, um sich. Ich ließ ihn prappeln und konzentrierte mich weiter auf meinem Lauf. An diesem Tag habe ich unwahrscheinlich schnell in mein Rennen gefunden und so spülte ich Kilometer für Kilometer in einer gewissen Entspanntheit runter. Lediglich in Runde 2 und 3 ist aus einem konzentrierten nach vorne laufen ein Hindernislauf draus geworden. Grund waren hier die „10“ Kilometer-Läufer welche 10 Minuten nach uns auf die Strecke gingen und 2 Runden zu absolvieren hatten. Auf meiner vierten Runde war ich dann aber wieder mehr oder weniger allein. Bis dato hatte ich bis auf einen Halbmarathonie eigentlich nur überholt, hatten sich wohl doch die meisten Läufer überpaced auf dem ersten Stück. Anfangs der vierten Runde überholte ich dann meine Freundin. Noch etwas über 5 km waren zu laufen. Bis hier lief alles super, jedoch überkam mich eine gewisse Unsicherheit ob ich das Tempo halten könne, immerhin habe ich bis dato lediglich ein Schluck Wasser zu mir genommen. Am letzten Stand (ca. 3km vor dem Ziel) hielt ich dann doch mal an, um mir ein Schluck Cola zu gönnen. Da das Trinken ja meist nicht ohne Schwappen von statten geht, ging ich hier ein paar Meter. Immerhin wollte ich nicht in ein paar Minuten als brauner Pritt-Stift auf dem Markt einlaufen. Auf ging es zum so genannten Endspurt. Da ich nicht scharf auf einen Zielsprint war legte ich vorab noch ein paar Meter zwischen mir und dem Nächsten dahinter. Bei einer Zeit von 1:34:19 und das über eine genaue Distanz von 22,35 Kilometern mit 140 Höhenmetern konnte ich mehr als zufrieden sein. Meine Uhr zeigte mir das ich bei Kilometer 21,1km eine Durchgangszeit von 1:29:02 hatte. Das wäre eine neue Bestzeit gewesen also theoretisch gesehen. Nach kurzem durchatmen und Energieauffüllung begleitete ich dann Bea noch auf Ihrer letzten Runde. Gleichzeitig konnte ich ihr damit helfen und selbst das so genannte Laktat im Park verteilen. Mit meiner an diesem Tag erlaufener Zeit fand ich mich in der Ergebnisliste auf dem 17. Platz Gesamt und einem 2.Platz in meiner Altersklasse wieder. Zu meiner Urkunde konnte ich mich zudem zusätzlich noch über einen Zwiebelzopf erfreuen.
Die Veranstaltung kann ich nur in allen Zügen loben, allein was man für das Startgeld geboten bekommt ist weit über dem Durchschnitt. So erhält man für die 17 Euro Startgeld eine Getränkemarke, eine Essensmarke unabhängig von dem Buffet der Nachverpflegung, ein Laufshirt und einen freien Eintritt in die Weimarer Schwimmhalle für das so genannte Ausschwimmen. Glücklicherweise hatte ich eine Badehose dabei und zog gleich mal noch ein paar Bahnen.
Ein großes Lob an den Veranstalter einschließlich aller Beteiligten.
Sport frei, René

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