– von Martin Weißbach –
Das war sie, meine erste Langdistanz – 11Std. 30Min. mit Höhen und Tiefen…
…nun liegt meine erste Triathlon-Langdistanz bereits zwei Tage hinter mir, und ich bin immer noch überwältigt von diesen Eindrücken die ich bei diesem Rennen hatte.
Viel Spaß beim Lesen.
Der 14. August begann Morgens um 3 Uhr – da klingelte der Wecker. Nach ein paar Std. Nachtruhe ohne wirklich viel Schlaf und einem Frühstück, ging es an den Guggenberger See. Es war noch dunkel aber es waren schon hunderte Athleten und Zuschauer da. Die Stimmung war einfach nur beeindruckend (bereits um 5 Uhr) Langsam ging über dem See die Sonne auf (ein traumhafter Moment) und ich quälte mich in meinen Neo. Glücklicherweise war das Wetter drei Tage zuvor so schlecht dass die Wassertemperatur von 24,8 Grad auf ca. 23 Grad sank. Die Stimmung kochte – und meine Aufregung auch: „was mache ich hier nur“ – dachte ich mir…
Nun war es auch schon so weit, um 6.40 Uhr fiel der Startschuss für Welle 2. Ich kam von Anfang an sehr gut zurecht im Wasser und konnte mich schon recht schnell von den Anderen absetzten. Noch vor der ersten Boje holte ich Starter aus Welle 1 ein. Ich fühlte mich sehr gut und kassierte Einen nach dem Anderen aus Welle 1 ein. Nach einem kurzem Landgang nach ca. 2km lagen noch 1,8km vor mir, und auch diese liefen super, es war ein Genuss zu schwimmen.
Als erster Starter von Welle 2 kam ich nach 57 Minuten aus dem Wasser und es ging zu, ersten Wechsel. Ich schnappte mir meinen Wechselbeutel Nr 1 tauschte im Wechselzelt Neo gegen Radschuhe + Tri-Top und dann ging es ab aufs Rad.
Die erste Radrunde lief supergeil – ich hatte fast einen 35-er Schnitt auf der Uhr stehen. Auch die Auffahrt nach Brennberg erwies sich als absolut unproblematisch. Dafür sorgten vor allem auch die vielen Stimmungsnester. *Gänsehaut-Feeling*
Auch die darauf folgenden Abfahrten mit fast 90km/h machten wirklich Laune.
Nach einer langen Flachstrecke ging es in Radrunde 2. Auch diese begann wieder sehr gut , doch die letzten 60-50km waren dann wirklich lang. Hier merkte ich dass ich meine Stabi-Übungen viel zu sehr vernachlässigt habe, ich hatte „Rücken und Nacken“ aber jammern hilft nix, also freute mich seit diesem Zeitpunkt auf Wechsel Nr. 2 getragen von zahlreich gut gelaunten Zuschauern erreichte ich diesen dann auch relativ fix nach 5:44 und über 1500 Höhenmetern und zum Glück ohne technischen Defekt.
Ich gab mein Rad in die Hände der Helfer (meine Gedanken: „hoffentlich gehen Sie sorgsam damit um“) nahm meinen 2. Wechselbeutel, zog mir die Socken und die Laufschuhe an und startete durch. Nun standen nur noch ca. 42 km zwischen mir und der Ziellinie. Zugleich war dies auch meine Premiere im Marathonlaufen. Nie zuvor bin ich 42,195 km gelaufen. Im Training war meist bei km 38 oder 40 Schluss und von diesen Trainingsläufen gab es nicht viele.
Die ersten 20 km liefen wirklich gut, und ich fand recht schnell ein angenehmes Tempo. So sammelte ich ohne Mühe auch die ersten zwei Runden Bänder ein. Doch dann zog mir irgendeiner den Stecker. Da war er – der Mann mit dem Hammer ich dachte nur: „bitte nicht jetzt schon“, doch leider war es so. Von hieran hieß es „quäl dich du Sau“ und so kam ich auch zum Runden Band Nr 3. jetzt musste ich „nur“ noch einmal rum. Von meinem Ziel sub 12std. hatte ich mich bereits verabschiedet. Schade – dachte ich mir, aber ich wollte es einfach nur zu Ende bringen und durchhalten. Denn ich wollte alles, nur kein DNF!
Jetzt lagen noch 5 km vor mir und ich sah auf meine Uhr – ich rechnete – und merkte: es könnte doch noch klappen, wenn ich mich jetzt zusammenreiße und mein Tempo halte – dann sind sub 12 noch drin. ….Gesagt getan. Ich hielt mein Tempo (auch wenn es nur noch der Schneckenmodus war ) und holte mir Runden Band Nr 4 ab. Nun waren es nur noch knapp 2km und ich wusste ich werde dieses Ding finishen!!! Und das in unter 12 Std.
