– von Heiko Häusler –

o3.o7.2o22

Am Sonntag den o3.o7. startete ich zu meinem längsten Abenteuer im Jahr 2o22.
Mit der 14. Startwelle um 7.45 Uhr fiel für mich der Startschuss zum Freiwasserschwimmen im Main-Donau-Kanal. Zum Glück war das tragen des Kälteschutzschwimmanzug erlaubt und meine größte Sorge das Schwimmen zu überstehen begann. Nach 3oo Metern sah ich rechts von mir den ersten Sportler aussteigen. Mist! Das Aquarium in meiner neuen Schwimmmaske die ich zwei Tage vorher auf der Triathlon Messe erwarb, weil ich meine Schwimmbrille zu Hause vergessen hatte tat sein Übriges. Kurz an die Seite schwimmen und Wasser rauslassen. Zum Glück schwimmen wir im Kanal. Weiter ging es. Rhythmus finden war die Devise und bloß nicht verrückt machen lassen. Schwimmen war noch nie meine Stärke. Nach gut 19oo Metern hatte ich die Brücke, die als Anhaltpunkt für die Wende half erreicht und schon ging es auf der anderen Seite zurück. Es dauerte nicht lange da bekam ich einen Schlag ins Gesicht eines Sportlers der nachfolgenden Schwimmwellen. Das tat weh. Erschrocken und reflexartig versuchte ich an die Seite zu schwimmen und bekam gleich noch einen Krampf in der linken Wade. Toll! Heut passt ja wieder Alles. So stand ich schon wieder an der Seite und drückte mir den Krampf aus dem Unterschenkel. Kurz drüber nachgedacht. Das kann es doch nicht gewesen sein. Los weiter, du bist doch nicht zum Spaß hier. Ab da lief es für mich wieder. Zumindest was mein Leistungsniveau anging ganz gut. Jetzt noch durch die von Tausenden Zuschauern gesäumte Brücke der Staatsstraße zur Wendeboje und noch 4oo Meter bis zum Schwimmausstieg. Geschafft. Was für ein Gefühl endlich aus dem Wasser. Wechselbeutel geschnappt. Neoprenanzug runtergestreift. Kurzer Smalltalk mit dem netten Helfer im Wechselzelt. Socken und Schuhe an und ab zum Rad. Nach dem Radaufstieg ging es an den zahlreichen Zuschauern auf der Brücke vorbei auf die zwei 9o km Runden. Nur nicht zu schnell angehen jetzt wo die Endorphine verrücktspielen. Es gab genug Zeit sich auszutoben. Alle Anstiege in Heideck, Greding und der Solarer Berg hatten auf der ersten und zweiten Runde ihren Schrecken verloren. Kam ich ganz gut rüber. Hatte sich das Radtraining diesmal doch ausgezahlt. Na toll so konnte ich auch ein wenig die Radstrecke genießen in der weißen Voraussicht das noch ne Hammer Laufstrecke auf mich wartet. Und so kam es wie es kommen musste. Bei den Temperaturen, es waren an die 3o°C, ging es nach gut 6 Stunden vom Rad. Und da der erste Schreck im Wechselzelt. Wo war meine Mütze? Vergessen?! Das gibt es doch gar nicht. Noch einmal schön mit Sonnencreme eingeschmiert. Vor allem auf dem Kopf! Obwohl sich mein Einteiler sowieso schon in die Haut „gebrannt“ hatte. Verdammt tat das weh. Was soll es? Los! Und schon lief ich Richtung Altstadt Roth. Was war denn hier los? Stimmung wie auf dem Volksfest. Mein Kopf hämmerte. Ich fühlte mich als bin ich in die Wüste gestartet. Höllenhitze. So lief ich die ersten zwei drei Kilometer und rechnete jeden Moment damit zu kollabieren. Mein Kopf qualmte. Ich versuchte zu trinken aber das war wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Junge Junge was wird das denn heut. Aufgeben? Da, endlich bekannte Gesichter Renè kam mir entgegen und Jan mit Familie an der Strecke. Super. Jan war meine Rettung und reichte mir eine Mütze. Was brauchte ich die und Schatten. Ich schleppte mich an der Lende entlang. Los erst einmal bis Kilometer 5 da geht es zurück. Das schaffst du. Gesagt getan. Mein Kopf hämmerte auch nicht mehr ganz so. Zurück am Hafen Roth ging es in die andere Richtung. Los auf geht’s! Da ich dort auf der Gegenseite wieder bis zum Hafen zurück musste schaute ich schon mal skeptisch auf die Kilometerbezeichnungen. Ok wenn du hier zurück bist haste über die Hälfte. Auf! So schleppte ich mich von einer Verpflegungsstand und Wasserstelle zur nächsten. Was für eine Hitzeschlacht. Staubige Füße inclusive. Wasser und Iso mehr ging gar nicht mehr rein. Kilometer 18 es ging wieder zurück. Jetzt bis zum Hafen und in die Altstadt von Roth. Unzählige aufmunternde Zu- und Anfeuerungsrufe der frenetischen Zuschauer an der Strecke. Was für ein Wahnsinn. Stimmt ja, da war ja noch was. Jetzt ging es noch einmal raus aus Roth nach Büchenbach. Gefühlt versammelten sich hier alle Höhenmeter der gesamten Laufstrecke. Und so war es kein Wunder das viele hier ein Wechsel aus Lauf- und Gehversuchen inklusive mir veranstalteten. Was für eine Schlacht. „Oben“ angekommen in Büchenbach gab`s eine Ehrenrunde um den Jordan und endlich zurück. Jetzt kam langsam Vorfreunde auf den „Stadioneinlauf“ auf. Obwohl das gefühlt die längsten letzten 1o km meines Lebens waren. Endlich noch 1 km bis zur Finishline im schönsten Triathlonstadion der Welt. Darauf habe ich den ganzen verdammten langen Tag hingearbeitet. Was für eine Stimmung. Alle Schmerzen verflogen. Tausende Zuschauer feiern hier jeden Sportler wie einen Helden. Wir sind Finisher! Wir sind Challenger. Es war geschafft.
Nach gut 12:46 Stunden lief ich überglücklich über die Ziellinie.

Ganz besonders möchte ich mich noch bei meiner Frau Lysette Häusler für ihr Verständnis, bei Jan Grutscher für die Mütze, bei René Schumann und Beatrice Schumann für die mentale Unterstützung sowie bei Bert von Müller für den Crash Trainingsplan sowie bei Allen die an mich gedacht,geglaubt und mitgefiebert haben!

war des geil ! Ich bin so dankbar das gemacht, geschafft und erlebt zu haben. Das Leben ist so ne überragende Sache. Macht das Beste daraus! Setzt Euch Ziele und erreicht diese!