– von Konstanze Missana –
Angst beginnt im Kopf, Mut auch !
Zu dem Zeitpunkt, als ich mich zum Mad Chicken Run 2024 angemeldet hatte, stand damals nirgendwo eine Sprunggelenkverletzung im Plan. Das es nun so war, konnte ich nicht mehr ändern. Nur das Beste daraus machen. Erstaunlicher Weise habe ich aber nie an meiner Teilnahme gezweifelt sondern alles auf Fokus „dabei sein ist alles“ gelegt, selbst wenn ich das Ding mit Stöcken gehen muss. Wie nah ich diesem Gedanken am Ende in der Realität kam, war nicht zu erahnen.
Und so hatte ich am Tag des Laufes dann doch so einige Bedenken. War das überhaupt so eine gute Idee, die Crossstrecke zu machen. Vielleicht doch lieber ummelden? Immerhin hatte ich verletzungsbedingt kaum Läufe durchführen können, weder in der Höhe noch in der Länge. Der Fuss war noch nicht wieder mein bester Freund und das Wetter war die Tage vorher gnadenlos unfreundlich gewesen. Was dem Lauf noch einmal einen speziellen Touch gab. Das ganze rundete die Angst ab, die mich seit meinem Unfall beim Sachsentrail begleitet.
Aber ist es nicht immer auch so, dass man nur dann wächst, wenn man sich dem auch stellt?
Also entschied ich mich für Augen zu und durch. Es ertönte das Kikeriki … und auf ging es. Die erste Hälfte lief super. Auch wenn ich langsam und bedacht die 2km Runden mit je 60 Hm ablief. Somit kam ich gut voran. Und dann kam das vor was ich Angst hatte… bei Kilometer 11 gab mein Fuss die ersten Anzeichen das ihm das Ganze nicht gefiel. Also wechselte ich in Plan B über…. ich ging, mit Stöcken in der Hand. Aber um so länger ich ging um so anstrengender war es die Berge Mount Peter, Chickenmandscharo und co zu erklimmen. Kilometer 18 kurzer Rundencheck… noch 2 Runden/4 Km… okay das packst du noch und ich wollte wenigstens pünktlich zur Siegerehrung da sein. Also nahm ich die Beine in die Hand. Ich schaltete den Tunnelblick ein, Fokus auf Ankommen… in letzte Runde fing ich wieder an zu laufen… hoch und runter, dann der letzte Hügel und ab ins Ziel. Kurzer Halt beim Veranstalter… ich hatte es geschafft und als Letzte die Crossrunde für 22km zugemacht. Auf der Uhr standen 22km, 738 Höhenmeter…passt…15min später stand ich nun mit Tränen in den Augen von oben bis unten mit Schlamm bespritzt auf der Bühne und holte mir die mega schöne Medaille ab.
Aber MCR bedeutet so viel mehr als nur zu finishen. MCR bedeutet auch Familientreffen. Man trifft sich mit Gleichgesinnten, Freunden und Vorbildern. Man verschiebt seine Grenzen neu, bricht eigene Rekorde entweder alleine oder im Team. Wie beschrieb ein Bekannte seinen Lauf… es war magisch. Und ich glaube MCR hat tatsächlich seine eigene Magie. Ich pfeife also auf die Zeit, die ich abgeliefert habe, denn für mich ist etwas sehr wichtiges heraus gesprungen. Ich habe meine Angst losgelassen, das mir wieder das unwegsame Gelände nicht gut tun wird und ich hatte einen wunderbaren Tag mit Menschen die mir am Herzen liegen. Letzten Endes bin ich so dankbar über das Erlebte und freue mich auf das nächstes Jahr wenn es heißt Europas größter 24h Lauf geht in die nächste Runde. Und wer weiß vielleicht hat eines meiner Vorbilder ja Recht und man traut sich auch an die etwas längeren Kanten. Schließlich heißt es ja “ Sag niemals nie“ 😉
Eure Konny