100km geteilt durch 10

– von Beatrice Schumann –

Leipziger Allerlei

Nein ich schreibe jetzt hier kein neues Rezept auf, auch wenn es danach klingt.

„Leipziger Allerlei“ war unser Teamname beim 10×10 km Staffellauf, der  im Rahmen des 100km Laufes am Wochenende am Auensee ausgetragen wurde. Quer Beet wie junges Gemüse ist unsere Staffel zusammen gekommen. Jeder aus einem anderen Verein, alle im Schnitt 29 Jahre  und doch gemeinsam auf einem Teller ähh in einem Team. Der Samstag konnte kommen. received_253416595280825

Zu laufen gab es für jeden wie der Name es schon sagt eine 10km Runde. Mitten in der Nacht um 6:30 Uhr startete unser erster Läufer Xaver Milz, unser ältester  29 Jährige,  zu dieser Zeit wäre ich vermutlich direkt nach dem Start wieder eingeschlafen aber gut dass es verschiedene Menschen gibt, die sich gegenseitig aushelfen.

Nach weniger als 49 Minuten übergab er nicht nur den Staffelstab in Form einer Startnummer mit Chip, nein er sortierte uns auch gleich in den vordersten Platzierung in der Mix-Wertung mit ein. Platz 4 nach der ersten Etappe.20180818_134601

Die Devise war klar: Nur nach vorn und nicht zurück. Mit Raphael Brüne hatten wir dann gleich mal einen super Akteur auf der zweiten Etappe.  Raphael war somit  ein weiterer wichtiger Garant für den Tagesausgang. Mit einer Zeit von 39:26 min konnte er zwar keinen Platz gut machen aber hat uns sehr gut in Szene gesetzt. Der Abstand konnte zum Führungsteam konstant  gehalten werden und zu den 2 anderen Teams verkürzt werden.

Auf der dritten Etappe hatten wir unseren ersten Reserveläufer im Einsatz. Leider verletzten sich zwei Läufer in der Woche,  so dass wir zum Glück schnell zwei gleichwertige Athleten begeistern konnten.

Und mit Benny Platte war ein weiterer Sausewind aktiv. Auch er lief die 10km fulminant in einer in Zeit von 40:49 min. 30 km waren geschafft und das nach 2:08:33h. Das bedeutete zwar weiterhin Platz 4 aber zum 1 Team konnten wir diesmal Zeit gut machen. Die ersten vier Mix-Teams waren zu diesem Zeitpunkt gerade mal 8 Minuten auseinander.

Auf der 4. Etappe war dann unser Teamkapitän und wahre Grund warum wir überhaupt in der Mix Wertung waren, Karmen Dietze, am Zug. Nach Übergabe der Startnummer breschte sie los und wusste um jede Sekunde die sie weniger braucht Bescheid.  Ihre angegebene Zeit für die 10 wollte Karmen unbedingt umsetzten. SUB 44 min war als Messlatte gelegt. Nach 43:50 min kam sie wieder an und hatte sie sich ihren Feierabend dann auch verdient und übergab an Torsten Baldes. Nicht nur das Karmen ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt hatte, bedeutete es auch,  dass wir nun an dritter Stelle im Rennen waren.

Torsten knüpfte direkt an den guten Leistungen seiner Vorgänger an und absolvierte seine 10 km gleich mal in  39:42min.20180818_100251

Nun war mit 50 km erstmal Halbzeit.

Fazit: Wir waren gut dabei. Erster Platz und das seit dem Start war das Team „Lars und das schärfste was der Lauf zu bieten hat“  3:25:29h war hier die Durchgangszeit. Mit der zweiten Sub 40 des Tages von Torsten konnten wir uns sogar auf dem 2. Platz vorschieben. 6 min 35 Rückstand zu diesem Augenblick (3:32:04h). Auf Platz 3 befand sich Sc DhfK mit 3:38:01 welche wiederum  mit nur weiteren 3:29min „The Walking Dads“ im Nacken hatten. Für Spannung bis zum Ende war gesorgt.

Maik Spranger war der erste des zweiten Quintetts und machte dort weiter wo wir aufgehört hatten. Platz 2 sollte gehalten werden. Mit einer 41:36min ließ auch er nicht zweifeln wohin die Reise heute hingeht. Der Podestplatz kam immer näher. Auf dieser 6 Etappe hatten der Sc Dhfk und das Führungsteam aber ihre Ässe oder zumindest eins davon ausgepackt. Trotz der super Leistung unserseits schmolz der Vorsprung zum dritten und der Abstand nach vorne vergrößerte sich.

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Mit 11:14min Rückstand ging es nun in die 7.Etappe.  Bei einigen kam der Gedanke auf, dass der erste Platz vermeintlich vergeben ist.  Zumal das Team „Lars und das schärfste…“ mit Vincent Hoyer auch das Kreuz As noch hatten.  So sollten wir uns mit dem Platz dahinter begnügen.

Aber am Ende kackt die Ente und Schluss ist erst nach 100km. Diese Etappe gehörte mir und ich wusste dass das Führungsteam eine leicht schwächere Etappenläuferin auf den Weg geschickt hatte. War es nun meine Aufgabe den Abstand wieder zu verkürzen und nach hinten den Puffer etwas zu vergrößern. Mit einer 40:22min war ich nicht nur mit meiner Leistung zufrieden, es bedeutete auch dass der Rückstand bis auf 2:09 eingedämmt wurde. Ich übergab nach einem letzten Kraftakt die Nummer an Alexander Malorny.received_320289708543572

Uns war bekannt dass er schnell ist, aber wie schnell er wirklich ist hatten wir keine Ahnung. Um die 40 min war der Gedanke. Und wenn es gut läuft dann können wir ja vielleicht kurzzeitig  eventuell die Führung übernehmen bevor das Team um Lars ihr Kreuz As zieht.  Kaum war ich von meinen Strapazen erholt kam auch Alex schon wieder in den Sportplatz eingebogen. Hatte er was vergessen? Nein hatte er nicht. Er hatte einfach nur keine Zeit oder keine Lust 40min zu laufen und kam nach 37:24 in die Basis mit der Führung zurück. Fantastisch und jetzt wurde es so richtig spannend.20180818_120214

Denn während Lars nun sein Schlachtschiff um Vincent auf die See schickte hatten wir keinen viel weniger guten in den eigenen Reihen. Mit Richard Vogelsang ging auch unser Speedy auf die Strecke.20180818_123910

Die Frage war nun mit wieviel Vorsprung….. 3:44 min war Richard zum Zeitpunkt des Wechsels auf der Strecke. Das Rechnen und Philosophieren begann. Wer kommt zuerst wieder und reichte der Vorsprung und wenn nicht, wieviel Rückstand haben wir? Fragen über Fragen,  die wir in einer guten halben Stunde beantworten konnten. Die abschließende Theorie war,  dass die Beiden keine 30 Sekunden trennen. Wie auch immer, der immer freundliche und respektvolle Kleinkrieg zwischen unseren Teams war  entfacht. Kleine Sticheleien belebten das Geschehen. Das jetzt schon spannende war,  dass sowohl unser Schlussläufer als auch Teamkapitän Lars auf gleichem Leistungslevel stehen. Jede Sekunde die der 9. Läufer schneller nach Hause brachte,  war ein Segen. Max Müller stand in der Wechselzone, noch keinen Schritt nach vorne gesetzt und doch war der Puls schon über 120. Das hatte sich unsere zweite Reserve mit Sicherheit anders vorgestellt.IMG-20180819-WA0001

Alle Beteiligten schauten immer wieder auf die Uhr, wann kommt der Erste und wer ist es? Dann sah man schnelle Schritte zwischen den Büschen es war, es war, es war unser Richard. Yeah. Konnte er den Vorsprung doch irgendwie ins Ziel bringen. Was heißt hier irgendwie mit 36:54 min flitzte er übers Parkett und übergab an Max. Jetzt war die Frage:  wie groß ist Zeitdifferenz  auf Team Lars ?  Jede vergangene Sekunde war eine gute für unser Allerlei Gespann und  eine schlechte für die Anderen.

50-mal machte es Tic bis auch Lars seine Laufschuhe in den Boden presste. Jetzt liegt es an Lars und Max.

Wer auch immer als zweiter ins Ziel kommt der kann sich gleich mal eine neue Wohnung suchen, vor allem in einer anderen Stadt oder besser in einem anderen Bundesland. Das ist natürlich nicht ernst gemeint, zum einen gibt ja jeder alles was er kann und zum anderen besteht das Team ja nicht nur aus dem Schlussläufer sondern in diesemWettkampf aus 10 Läufern. Man gewinnt gemeinsam oder man „verliert“ gemeinsam. Während Max die Order hatte, kontrolliert seine Pace zu laufen, war Lars im Zugzwang und musste über sich heute und hier hinaus wachsen.

Nach 41:16 min überquerte, nein überschwebte von einer Laola Welle getragen, Max völlig erleichtert über die Ziellinie.received_445822479256695

  1. Platz nach 6:49:40h Wie geil.

Lars musste im Laufe der 10 km seinem hohem Anfangstempo Tribut zollen und lief erhobenen Hauptes ebenfalls noch deutlich unter der  7 Stunden Marke ein.

Es war ein grandioses und spannendes Rennen von allen Beteiligten egal in welchem Team und auf welchem Platz. Mir hat es unwahrscheinlich viel Spaß gemacht und wenn dann auch noch auf diese Art und Weise der oberste Podestplatz rausspringt umso mehr.IMG-20180818-WA0001

Die Herausforderung einer Revanche im kommenden Jahr wurde schon zugesagt aber bis dahin heißt es

Sport frei und bleibt gesund.

Mit Manfred Thomas hatten wir auch einen LFV-er der die 50km alleine rockte. Zielzeit hier: 4:23:18h

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