Zwischen zwei Kontinenten – vom Bosporus getragen – Istanbul Marathon 2025

 – von Marco Brandt

Der 47. Istanbul-Marathon fand am Sonntag, den 2. November 2025, statt und sollte als mein mittlerweile 15. Marathon ein ganz besonderes Highlight werden.

Bereits am Donnerstag ging es mit dem Flieger nach Istanbul, um in den Tagen vor dem Lauf noch ein wenig die Metropole am Bosporus erkunden zu können. Unsere Sightseeing-Tour startete am Freitag mit einem kleinen lockeren Lauf am Meer vor dem Frühstück und der Abholung der Startunterlagen, die unweit der Hagia Sophia ausgegeben wurden – dort, wo sich auch das Ziel des Marathons befand.
Bei rund 20 Grad genossen wir ein angenehm spätsommerliches Novemberwochenende mit vielen Sehenswürdigkeiten und noch mehr Schritten, die wir auf unserer Städtetour sammelten – die perfekte „Vorbereitung“ für die Läuferbeine vor so einem Marathon 😉 

Am Sonntag sollte es dann ernst werden: Mit einer kleinen Fähre setzten wir bereits kurz nach 7 Uhr von der europäischen auf die asiatische Seite über, direkt an den Fuß der Bosporusbrücke. Nach etwa 1,5 Kilometern Fußweg erreichten wir den Startbereich. Da die Fährfahrt länger dauerte als gedacht, blieb nicht mehr viel Zeit bis zum Start um 9 Uhr. Der Startbereich war dicht gefüllt, und es ging sehr eng zu – so eng, dass man kaum in seinen vorgesehenen Block gelangen konnte. Also schmuggelte ich mich kurzerhand seitlich in einen vorderen Bereich, um noch einen halbwegs guten Startplatz zu ergattern. Ein paar coole Schnappschüsse gelangen mir noch, bevor es dann endlich losging: auf die ersten vier Kilometer über den Bosporus.

Dort bot sich uns Läufern eine beeindruckende Sicht über die Meerenge von Istanbul. Getragen von der atemberaubenden Atmosphäre war man sofort mittendrin – und schon wieder zurück auf der europäischen Seite. Die Strecke führte in den folgenden Kilometern unter anderem vorbei am Stadion von Beşiktaş, dem Topkapi-Palast, über die Galatabrücke und an vielen weiteren Sehenswürdigkeiten, bevor sich das Läuferfeld ab Kilometer 12 aus der Altstadt verabschiedete. Entlang der Küstenstraße ging es bis Kilometer 25 bei wenigen Höhenmetern zur Wendeschleife – stets begleitet von tollen Ausblicken aufs Meer und angenehmen Temperaturen um 20 Grad.

Auch die Stimmung entlang der Strecke war großartig: In den Stimmungszonen wurden die Marathonis kräftig angefeuert und immer wieder mental gestärkt.

Ich selbst erwischte einen richtig guten Tag und konnte solide Zwischenzeiten verbuchen. Mit einer guten Halbmarathonzeit im Rücken lief ich beflügelt zurück in Richtung Altstadt – dem Ziel und einer starken Endzeit immer näher.

Nachdem ich seit März mit muskulären Problemen im Hüftbereich zu kämpfen hatte und kaum lange Läufe schmerzfrei absolvieren konnte, war dieser Tag fast wie ein kleines Wunder: Alles lief weitestgehend schmerzfrei, und ich konnte meine Pace Kilometer für Kilometer halten.

Am Ende sprang eine Zeit von 3:49 Stunden heraus – mein erster Marathon seit sechs Jahren, den ich wieder unter 3:50 Stunden finishen konnte. Gleichzeitig war es meine Bestzeit unter der Flagge des LFV Oberholz und meine drittbeste Marathonzeit überhaupt 🙂 Man muss das Positive sehen – ich kann’s also doch noch! 😀

Mit diesem Glücksgefühl verbrachten wir noch zwei entspannte Tage in Istanbul, bevor es am Dienstag zurück nach Leipzig ging – und ich diesen Laufbericht über den Wolken im Flieger verfassen durfte 🙂 
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Vom Bosporus zurück auf heimischen Asphalt – mit vielen Eindrücken und noch mehr Motivation im Gepäck.

Sportliche Grüße,
Marco 

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