1. „neuseenMAN“ Triathlon an der Schladitzer Bucht 26.06.2016

– von Sebastian Pflüger –

Der Juni bietet für Triathleten eine große Dichte an Wettkampfhighlights, eines davon ist ein alter Bekannter im neuen Gewand. Mit einem frischen neuen Konzept und der Erweiterung um die olympische Distanz firmierte der ehemalig Rackwitzer Triathlon an der Schladitzer Bucht zum ersten Mal unter dem Slogan. „neuseenMAN“.NeuseenMAN_4

Über die olympische Distanz wagten sich mit Eric Michel, Ronny Lehmann, Stephan Weber und mir, Sebastian Pflüger, vier Triathleten des LFV an den Start.
Bereits während der Startvorbereitungen und des parallel laufenden Sprintwettbewerbes konnte man anhand der guten Organisation und der professionellen Aufmachung des Start/Zielbereiches die, für einen regional geprägten Triathlon, sehr ambitionierten Rahmenbedingungen begutachten.
Für die knapp 100 Starter hieß es jedoch zuerst in das durch den recht böigen Wind wellige Wasser einzutauchen und die 750m Runde mit Landgang zweimal zu absolvieren. Durch die schwierigen Bedingungen im Wasser riss das Feld jedoch sehr schnell auseinander. Diesen Umstand konnte Eric gekonnt für sich nutzen und gemeinsam mit einem weiteren Mitstreiter ein großes Loch zum Rest des Feldes aufreißen. Mir persönlich blieb das Schicksal alleine auf hoher See an vierter Stelle meinen Rhythmus zu finden um den Rückstand auf Eric nicht allzu groß werden zu lassen. Auch Ronny und Stefan gelang es im Wasser Anschluss nach Vorne zu halten.

Mit einem souveränen Schwimmsplit stiegen Eric und sein Begleiter ca. 3 Minuten vor den engsten Verfolgern und mir aus dem Wasser. NeuseenMAN_1Nach dem Wechsel auf das Rad zeigte sich bereits ein sehr weit auseinander gezogenes Feld. Der erste Wendepunkt auf der Radstrecke offenbarte einen sehr großen Abstand nach vorne, jedoch spürte ich deutlich ein extrem gutes Gefühl in den Beinen und war entschlossen die Lücke an die Spitze zu schließen. Bei auffrischendem Wind, konnte ich auf dem Rad meine Stärke ausspielen und mich Meter für Meter heranarbeiten. Nach der Hälfte der Radstrecke sahen die Zuschauer eine Oberholzer Doppelführung. Noch immer war Eric gut 1 Minute in Front. Die Aufholjagd aus Runde eins machte mir jedoch Mut bis zum zweiten Wechsel aufzuschließen. Eric kämpfte immer härter dagegen eingeholt zu werden und mir fiel es gleichzeitig immer schwerer Meter gut zu machen, jedoch gelang es noch vor dem abschließenden Lauf den Schwimmrückstand auf Eric zu egalisieren. Auch Ronny konnte sich mit einem schnellen Radsplit in den Top 10 behaupten.
Die kräftige Unterstützung und Anfeuerungsrufe meiner Familie, durch Julika und den Zuschauern an der Strecke motivierten mich so sehr, dass ich alles auf eine Karte setzte und mit maximalem Tempo der ersten Wendemarke entgegenlief, um einen sicheren Vorsprung auf die Verfolger und Eric zu erarbeiten. Auf dem Rückweg der ersten von zwei Runden war der Vorsprung tatsächlich um einiges größer geworden. Der Lauf hinter dem Führungsfahrrad, das Abklatschen mit Eric und die aufmunternden, sportlichen Zurufe der entgegenkommenden Athleten halfen recht schnell alle Anstrengungen zu vergessen und sich auf die bevorstehenden Abschlussrunde und den Zieleinlauf zu freuen.
Die lauten Ankündigungen, dass der Sieger auf dem Weg zum Ziel ist und das auch noch in Verbindung mit meinem Namen, verliehen mir sprichwörtlich Flügel. Recht spontan konnte ich mich mit einem wie auch immer kunstvoll anmutenden Sprung durch den Zielbogen des flügelverleihenden Brauseherstellers als Sieger des „neuseenMAN“ über den 1. Platz freuen.NeuseenMAN_2 Die Emotionen über den Erfolg wurden erneut bestärkt als Eric auf Rang zwei in die Zielgerade einbog und den Oberholzer Doppelerfolg komplettierte. Ronny Lehmann konnte sich sensationell auf Platz 5 behaupten. Auch Stephan verbuchte nach dem Swim & Run am Vortag einen gelungenen Vorbereitungswettkampf auf dem Weg zum Ironman.

Ein Sieg fühlt sich toll an, viel bedeutender sind jedoch die Emotionen bei jedem einzelnen Zieleinlauf unabhängig der Platzierung die die Leidenschaft am Triathlon ausmachen. NeuseenMAN_3So habe ich mich vielmehr darüber gefreut Teil eines coolen, super organisierten neuen Events gewesen zu sein, welches sich in den kommenden Jahren hoffentlich zu einer etablierten Größe auf der Triathlonlandkarte entwickeln wird. Die Veranstaltung hat sehr viel Potenzial und sollte vor allem hinsichtlich der professionellen Organisation noch deutlich mehr Triathleten anlocken als bei der Auftaktveranstaltung. In diesem Sinne herzlichen Glückwunsch an alle Finisher und auf ein Neues im nächsten Jahr!

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